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Fragenübersicht Was denkst Du Dir, wenn jemand jedes Jahr eine Traueranzeige für einen engen Angehörigen schaltet?
1 - 20 / 32 Meinungen+20Ende
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01.06.2021 13:43 Uhr
Da denke ich mir nichts bei. Darf doch jeder machen, wie er will...
01.06.2021 13:45 Uhr
@Kreuzeiche

In einem gewissen Rahmen finde ich sowas erschreckend, weil es auch heißt, dass die Person nicht loslassen kann und somit auch sich selbst wohl etwas antut, was nicht gut ist.

Ein monatlicher Grabbesuch, wenn jemand eng war, das ist noch ok, aber das ist wohl dann etwas, was auch das eigene Leben nicht mehr lebenswert macht, weil man sich zu sehr an etwas hängt, was man schmerzhaft verloren hat, aber auch leider nicht mehr bekommt.

Man sollte viel mehr dankbar zurückblicken und aus dem was machen, was einem selbst noch bleibt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.06.2021 13:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen
01.06.2021 13:48 Uhr
Zitat:
Ein monatlicher Grab, wenn jemand eng war, das ist noch ok, aber das ist wohl dann etwas, was auch das eigene Leben nicht mehr lebenswert macht, weil man sich zu sehr an etwas hängt, was man schmerzhaft verloren hat, aber auch leider nicht mehr bekommt.


Und wenn der Liebste auf einem anderen Kontinent begraben wurde?

Man sollte es jedem selbst überlassen, wie er mit seiner Trauer und seinem Gedenken umgeht.
Darüber haben wir einfach nicht zu befinden.
01.06.2021 13:49 Uhr
Wie jemand seine Trauer bewältigt und/oder die Erinnerung an einen lieben Menschen bewahrt, geht mich nichts an.
Jeder soll den Verlust so verarbeiten, wie er es für richtig hält.
01.06.2021 13:50 Uhr
@Kreuzeiche

Der Sohn eines Bekannten ist tödlich verunglückt und der hatte ein eigenes Haus, wo auch sein Betrieb drinnen war.

Das war eine Grabstelle. Da hing im Haus eine Steinplatte mit Wir danken Dir und seinen Lebensdaten.

Eine gemeinsame Bekannte sagte mir, sie kann da nicht hingehen, weil da muss sie heulen, weil dieses Haus ist eine Gedenkstätte und kein Lebensort.

Man muss lernen, dass man bei aller Härte des Schlages, dass man auch für sich weiterleben muss.

Das ist ganz wichtig, sonst zerbricht man auch an sowas.
01.06.2021 13:51 Uhr
Das ist die völlig private Angelegenheit desjenigen, der trauert.
01.06.2021 13:52 Uhr
Zitat:
@Kreuzeiche

Der Sohn eines Bekannten ist tödlich verunglückt und der hatte ein eigenes Haus, wo auch sein Betrieb drinnen war.

Das war eine Grabstelle. Da hing im Haus eine Steinplatte mit Wir danken Dir und seinen Lebensdaten.

Eine gemeinsame Bekannte sagte mir, sie kann da nicht hingehen, weil da muss sie heulen, weil dieses Haus ist eine Gedenkstätte und kein Lebensort.

Man muss lernen, dass man bei aller Härte des Schlages, dass man auch für sich weiterleben muss.

Das ist ganz wichtig, sonst zerbricht man auch an sowas.


Nein. Du nimmst dir raus, von dir auf andere zu schließen. Das ist nicht OK.

In den USA steht in vielen Haushalten die Urne mit der Asche von Opa auf dem Kaminsims. Geht auch in Ordnung.

Das sollten wir jedem selbst überlassen, wie er damit umgeht.
01.06.2021 13:52 Uhr
PS: Aber natürlich ist es in Ordnung, wenn das jemand anders sieht. Ich persönlich halte es für psychisch nicht gut und auch für eine Absage an das Leben, welches trotzdem weitergeht.

Das wirst Du lieber Kreuzeiche wohl akzeptieren können, sowie ich Deine/eure Meinung akzeptiere oder?
01.06.2021 13:54 Uhr
Zitat:
PS: Aber natürlich ist es in Ordnung, wenn das jemand anders sieht. Ich persönlich halte es für psychisch nicht gut und auch für eine Absage an das Leben, welches trotzdem weitergeht.

Das wirst Du lieber Kreuzeiche wohl akzeptieren können, sowie ich Deine/eure Meinung akzeptiere oder?


Nein, das akzeptier ich nicht, nehme es aber zur Kenntnis.
Es steht dir nicht zu, über andere zu urteilen.
Vor allem kennst Du die Hintergründe auch nicht, was die Leute zu so etwas bewegt.
01.06.2021 13:55 Uhr
Zitat:
Ich persönlich halte es für psychisch nicht gut und auch für eine Absage an das Leben, welches trotzdem weitergeht.


Die Trauerbewältigung als psychischer Prozess ist sehr individuell. Da geht jeder anders mit um. Ich würde nur, weil ich selbst ein eigenes Konzept habe niemals einer Person vorschreiben, wie sie eines Angehörigen gedenkt. Die einzige Ausnahme wäre, wenn ich erkenne, dass die Trauer das Leben des Menschen dominiert, dann würde ich helfen aus diesem Loch herauszufinden. Das kann aber je nach individuellem Fall sehr lange dauern und bedürfte sogar ggf. professioneller Unterstützung.
01.06.2021 13:57 Uhr
@Kreuzeiche

Ich urteile nicht, ich habe nur gesagt, dass ich der Meinung bin, dass diese Person sich nichts gutes tut.

Ich habe dieses Beispiel von oben gebracht, weil es für mich im örtlichen Raum das für mich heftigste Beispiel war, was ich kenne.

Ich kann verstehen, wenn z.b jemand seinen Geburtstag wie eine Bekannte seit Jahrzehnten nicht mehr feiert, weil an ihrem Geburtstag ihr damaliger Lebenspartner starb. Das kann keiner der Nachfolger jemals ausmerzen. Der Tag bleibt ewig als Trauertag erhalten.
01.06.2021 13:58 Uhr
@Anteros

Zitat:
Die einzige Ausnahme wäre, wenn ich erkenne, dass die Trauer das Leben des Menschen dominiert, dann würde ich helfen aus diesem Loch herauszufinden. Das kann aber je nach individuellem Fall sehr lange dauern und bedürfte sogar ggf. professioneller Unterstützung.


Du hast es erkannt, auf das kommen meine Worte hinaus.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.06.2021 13:59 Uhr. Frühere Versionen ansehen
01.06.2021 14:00 Uhr
Zitat:
@Kreuzeiche

Ich urteile nicht, ich habe nur gesagt, dass ich der Meinung bin, dass diese Person sich nichts gutes tut.

Ich habe dieses Beispiel von oben gebracht, weil es für mich im örtlichen Raum das für mich heftigste Beispiel war, was ich kenne.

Ich kann verstehen, wenn z.b jemand seinen Geburtstag wie eine Bekannte seit Jahrzehnten nicht mehr feiert, weil an ihrem Geburtstag ihr damaliger Lebenspartner starb. Das kann keiner der Nachfolger jemals ausmerzen. Der Tag bleibt ewig als Trauertag erhalten.


Natürlich urteilst Du.
Oder wie kommst Du sonst zu deinem Urteil, dass eine solche Trauer psychisch nicht gesund sein soll?
01.06.2021 14:02 Uhr
@Kreuzeiche

Glaubst Du wirklich, dass das psychisch gesund ist, wenn man in einer ewigen Trauer anhängt und diese sich wie ein roter Faden über Jahre zieht?

Da sind wir dann dort, was Anteros gesagt hat, da wäre dann Hilfe angesagt oder auch der Hinweis, überlege, ob Du nicht Hilfe in Anspruch nehmen willst.
01.06.2021 14:05 Uhr
Zitat:
Glaubst Du wirklich, dass das psychisch gesund ist, wenn man in einer ewigen Trauer anhängt und diese sich wie ein roter Faden über Jahre zieht?


Ja, das glaube ich.
Du siehst die Trauer als etwas, was dem Menschen auf Dauer schadet.
Dem ist allerdings nicht so. Es ist eine Art des Nachdenkens, Gedenkens und Meditierens.
Meine Oma stellte an jedem Todesdatum meines Opas eine Kerze ins Fenster.
Das war ihre Art, damit umzugehen.

Also bitte die Leute nicht als krank darstellen, nur weil sie sich anders verhalten, als Du das tun würdest.
01.06.2021 14:09 Uhr
Zitat:
Da sind wir dann dort, was Anteros gesagt hat, da wäre dann Hilfe angesagt oder auch der Hinweis, überlege, ob Du nicht Hilfe in Anspruch nehmen willst.


Das gilt aber bitte schön nur unter den Prämissen:

a) dass Du die Person sehr gut kennst
b) dass Du Dich in die jeweilige Situation auch wirklich hineinversetzen kannst
c) die Person selbst auch zur Erkenntnis gelangt, dass Hilfe vonnöten ist

Das Aufzwängen einer externen Hilfeleistung ist nämlich gerade im Trauer - oder Gedenken-Fall keineswegs immer der richtige Weg.

Ich habe in der eigenen Verwandtschaft einen Fall, dass z.B. ein Zimmer völlig im Zustand belassen wurde, in dem es der Verstorbene verließ. Es handelt sich um meine Tante, die regelmäßig zum Gedenken an ihren Mann dann in das Zimmer geht. Ihr sonstiges Verhalten ist aber völlig "normal". Ich würde das daher nicht als zu korrigierenden Zustand betrachten.
01.06.2021 14:14 Uhr
@Kreuzeiche

Es kommen bei dieser Trauer und der Art des Gedenkens verschiedene Faktoren hinzu.

Ist dieses Gedenken eher positiv getragen. Schön, dass Du da warst und schön, dass ich so viele tolle Sachen mit Dir erleben durfte und irgendwie wäre es fein, wenn Du noch da wärst, aber irgendwie ist es, wie es ist und ich kann es auch nicht ändern.

Das ist halt mein Zugang. Ich besuche das Grab meines Vaters einmal im Monat, der Mama zu liebe, weil ich weiß, dass ihm egal wäre und ein Anliegen ist es mir an seinem Geburtstag und Namenstag.

Ich würde mich übrigens nicht unter seine Augen trauen, wenn ich ihm ein Inserat schalten würde, falls wir uns doch mal in einer anderen Welt wieder sehen, weil ich weiß, dass für ihn das Schlimmste.

Ich habe ein Foto am Handydisplay von ihm und ich habe ein coloriertes Kinderfoto von ihm hier stehen.

Wenn ich mal daran denke, dann zünde ich eine Kerze an. Das kommt spontan und weil ich es so will.

Das positive Andenken habe ich mir von ihm abgeschaut. Er hat immer versucht nette Sachen über Verstorbene auszugraben um auch die Stimmung in der Familie ein wenig raufzukriegen und so.

01.06.2021 14:15 Uhr
@Anteros

Zitat:
Das Aufzwängen einer externen Hilfeleistung ist nämlich gerade im Trauer - oder Gedenken-Fall keineswegs immer der richtige Weg.


Das ist generell kein gangbarer Weg. Wer die Hilfe nicht will und nicht selbst erkennt, der wird auch hier nichts annehmen können.
01.06.2021 14:16 Uhr
Zitat:
@Kreuzeiche

Es kommen bei dieser Trauer und der Art des Gedenkens verschiedene Faktoren hinzu.

Ist dieses Gedenken eher positiv getragen. Schön, dass Du da warst und schön, dass ich so viele tolle Sachen mit Dir erleben durfte und irgendwie wäre es fein, wenn Du noch da wärst, aber irgendwie ist es, wie es ist und ich kann es auch nicht ändern.

Das ist halt mein Zugang. Ich besuche das Grab meines Vaters einmal im Monat, der Mama zu liebe, weil ich weiß, dass ihm egal wäre und ein Anliegen ist es mir an seinem Geburtstag und Namenstag.

Ich würde mich übrigens nicht unter seine Augen trauen, wenn ich ihm ein Inserat schalten würde, falls wir uns doch mal in einer anderen Welt wieder sehen, weil ich weiß, dass für ihn das Schlimmste.

Ich habe ein Foto am Handydisplay von ihm und ich habe ein coloriertes Kinderfoto von ihm hier stehen.

Wenn ich mal daran denke, dann zünde ich eine Kerze an. Das kommt spontan und weil ich es so will.

Das positive Andenken habe ich mir von ihm abgeschaut. Er hat immer versucht nette Sachen über Verstorbene auszugraben um auch die Stimmung in der Familie ein wenig raufzukriegen und so.



Wow, Du veranstaltest recht viel im Gedenken an deinen Vater.
Und dann findest Du das Schalten einer Traueranzeige einmal pro Jahr als krank?

Jetzt bin ich komplett verwirrt.
01.06.2021 14:24 Uhr
@Kreuzeiche

Ich finde das nicht widersprüchlich. Ich sagte auch, dass man das Andenken positiv wahren soll und man darf durchaus mal an ein Erlebnis denken.

Man sollte sich halt nicht nur an die Tage entsinnen, wo es zum Ende zu ging, wo man wusste, dass es das war.

Ich denke gerne an eine Person, ich bin dankbar für vieles, denke auch gerne an nette Erlebnisse, aber ich weiß auch, dass die Person es nun besser hat. Es gibt einfach auch Situationen, wo der Tod für einen Menschen eine Erlösung ist und es falsch wäre zu klammern.

Das ist übrigens ein Bestandteil einer guten Verarbeitung hat mir mal ein Psychologe gesagt. Das machen sie oft bei Leuten, die Probleme haben. Das ist gut, wenn man das selbst kann.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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