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Fragenübersicht Woher kommt eigentlich diese unsägliche Paranoia überall?
1 - 13 / 13 Meinungen
01.09.2021 10:07 Uhr
Ich muss ehrlich sagen, dass ich nach den letzten 20 Monaten nun auch nicht vor Optimismus sprühe, was die zukünftige gesellschaftliche Entwicklung betrifft.
01.09.2021 10:11 Uhr
Diese Paranoia gab es doch früher auch schon.
Nur war sie medial nicht so präsent wie heute. Durch Facebook, Twitter, Blogs und Foren sind die Verschwörungstheoretiker bestens vernetzt.
01.09.2021 10:18 Uhr
Ich glaube einfach, dass die Bildung rasant gesunken ist und auch die Kenntnis und Lebensnähe. Dass man heute einfach auch bei vielen kein Bewusstsein für Handlungen und deren Folgen hat.

Ich denke hier durchaus auch an junge Menschen in meinem Umfeld. Die Fähigkeit mit den Mitteln auszukommen oder auch diese so zu planen, dass es sich ausgeht, ist nicht vorhanden. Simples Denken und Planen nicht möglich. Die Handyrechnung war bei einer Ex-Freundin xmal nicht am Konto nicht gedeckt, obwohl ich xmal mit ihr E-A-Planungen gemache habe.

Grundkenntnisse, welche man aufgrund der Matura erwarten darf in keinem Bereich vorhanden. Die Weltkriege waren wohl etwas von den Römern und die punischen Kriege wurden von Adolf Hitler geführt.

Man könnte unfein sagen, wenn man so deppert ist, dann darf man sich nicht wundern, wenn man anfällig für Paranoia ist. Der Dreiklang (Bildung, Lebensnähe, Realitätssinn) ist die Versicherung gegen Irrsinn.
01.09.2021 10:20 Uhr
Zitat:

Regierungen wollen nur das Schlechteste, Arbeitgeber sind alle schlimm und mies, jeder will nur jeden betrügen und veräppeln


Dahinter steckt ein pessimistisches Menschenbild. Das halte ich für weitaus realistischer als naiven Optimismus, auch wenn es zuweilen etwas übertrieben wirkt.
01.09.2021 10:23 Uhr
Zitat:
Grundkenntnisse, welche man aufgrund der Matura erwarten darf in keinem Bereich vorhanden.


Wenn 100 Euro 30% sind. Wieviel sind dann 50%? Da kann man froh sein, wenn es einer von zehn hinkriegt. Und zwar durch alle Altersklassen hindurch, nicht nur die Jungen.

01.09.2021 11:05 Uhr
Mehrere Faktoren.

Wie erwähnt, die leichtere Verbreitungsmöglichkeit durch das Internet. Früher musste man sich Bücher kaufen, um in diese Gedankenwelt einzutauchen. Leider natürlich auch die egalitäre Struktur des Internets, die keinen Unterschied zwischen Qualitätsjournalismus und Fake News macht.

Aber ich denke auch die Politiker haben sich das bis zu einem gewissen Punkt selber zuzuschreiben. Es entsteht ein gewisses Bild der Politiker. Schröder wechselt nach seiner Kanzlerkarriere zu Gazprom. Strache faselt auf Ibiza von illegaler Einflussnahme. Baerbock schummelt beim Lebenslauf und Scholz kann nicht erklären, warum er vertrauliche Gespräche mit Betrügern und Steuerhinterziehern nicht zugeben wollte. Sein Erfolg zeigt auch, die Menschen sind es mittlerweile gewohnt, dass alle Politiker bis zu einem gewissen Grad korrupt sind.
01.09.2021 11:34 Uhr
Es sind sicherlich nicht bei allen Paranoia oder Pessimismus (bei der Umfrage ist nicht ganz klar, worum es geht), die mit Verschwörungstheorien zusammenhängen. Und natürlich sind es auch nicht nur die letzten 20 Monate, die einen zum Pessimisten werden lassen. In Deutschland sind in den letzten 16 Jahren nur neue Probleme entstanden, keines wurde auch nur ansatzweise gelöst. Sieht man sich an, was die Politik plant, wird es auch dabei bleiben. Die Populismuskeule ist mittlerweile von ausnahmslos allen Parteien ausgepackt worden. Es geht dann in der Regel darum, die realen Zustände verschleiern zu wollen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.09.2021 11:44 Uhr. Frühere Versionen ansehen
01.09.2021 11:41 Uhr
Chemtrails ;)

Die Welt ist komplizierter geworden und gleichzeitig scheinen bestimmte grundlegende Fähigkeiten zunehmend abhanden zu kommen. Dinge wie Quellenbewertung, Unterscheiden von Fakten und Meinungen, etc. Die Leute finden sich in der Komplexität und dem Überfluss an Informationen nicht mehr zurecht. Die Selektion und Einordnung scheitert, weil die althergebrachten Kategorien nicht mehr taugen und nicht mehr ausreichen. Entsprechend leicht tun sich Verschwörungsideologen, die die Komplexität auf einfache Schemata herunterzubrechen.
01.09.2021 12:06 Uhr
Es ist der Reiz am Gruseln. Es gibt Menschen, die gaffen bei Unfällen. Es gibt welche, die schauen Motorradrennen in der Hoffnung auf spektakuläre Unfälle, Menschen schauen Boxen und sind begeistert, wenn Blut fließt. Das zeigt einem auch, dass es einem selbst gut geht.
Und dann gibt es natürlich auch die notorischen Nörgler und Pessimisten. Last but not least wird das Ganze von denen befeuert, die sich einen Spaß daraus machen (oder daran verdienen, Stichwort Marketing für Personen).

Es ist manchmal äußerst ärgerlich. Natürlich kommt es beim Impfen zu scharöcklichen Spätfolgen. Die Knochen zersetzen sich, der Körper wird von Myriaden von Schlaganfällen zerlegt, das Immunsystem kollabiert und diese Unfruchtbarkeit! Sprüche wie "Jeah, unerwartete Nebenwirkung, die Impfung hat Aids besiegt!" kommen irgendwie nicht an.
01.09.2021 12:16 Uhr
Aber noch ernsthaft. Das liegt auch an unserer Informationsgesellschaft. Dass Informationen in Sekundenbruchteilen rasant und weltweit verbreitet werden. Dadurch steigt die Unsicherheit, einfach aufgrund der Flut der Informationen (selbst ohne gezielten Desinformationen). Viele können das nicht richtig einordnen.
Bsp.: Wer sich mit Wissenschaft auskennt und insbesondere mit Zweigen, die einer raschen Entwicklung/Veränderung unterliegen, weiß, dass kein seriöser Wissenschaftler sich hinstellen kann und zum Zeitpunkt X sagen kann "So, hier ist die Lösung. Es ist so und so und so wird es gemacht." Das ist *unmöglich* Nun lesen oder hören z.B. Menschen Aussagen von Virologen und denken dann "Warum sagt der das heute so, gestern hieß es doch..." Ja, weil es ein Forschungs*prozess* ist. Das ist nicht wie im Actionfilm mit Jeff Goldblum. Und gerade Viren mutieren nun einmal. Was bei Variante A galt, muss nicht bei Variante S gelten.
Das verfolgen viele Menschen und sie werden immer unsicherer. Nanu, Mediziner sind keine Götter in Weiß? "Mein Hausarzt sagt aber..." Ja, fein. Nur ist der nicht vom Fach. Ich bin Historiker und kann auch so gut wie nix über die babylonische Baukunst sagen. Nicht mein Fachgebiet.

Das war aber schon immer so und es ist vollkommen korrekt und nicht panikerregend. Wie gesagt, ein Forschungs*prozess*.
01.09.2021 12:19 Uhr
„Die da oben wollen uns nur Böses“ kenne ich als Geschichte seit dem ersten Tag an dem ich hauptberuflich im Politik-Bereich gearbeitet habe. Das wiederholt sich immer wieder, ist zu 99 % auf blödsinnigen Annahmen begründet und lässt sich sehr häufig im Gespräch klären. Der häufigste Grund ist, dass entsprechende Personen den Prozess der Entscheidungsfindung abstrakt und die Gründe für die Entscheidung konkret nicht kennen. Ein kleiner Anteil an Menschen verbleibt, die eine Entscheidung, von denen sie nicht profitieren, als bewusste Bösartigkeit ihnen gegenüber einordnen, dass ist dann sozusagen der übergeordnete Grund für sie.

Wir haben hier ja sogar bei dol einen Mann, der von sich behauptet von hoher Bildung zu sein und trotzdem immer von den bösartigen „Funktionseliten“ schreibt, die Unheil anrichten wollen. Meine Vermutung ist, dass es ein paar Menschen gibt, die das so machen, weil sie gekränkt sind, nicht selbst näher an der Entscheidungsfindung beteiligt zu sein.

Tja, und was den allgemeinen Pessimismus angeht, haben wir eben doch sehr viele schwer zu lösende Probleme in dieser Zeit, für die es vielleicht gar keine kausale Lösung geben wird sondern auf die man sich wird einstellen müssen. Seit Ende des kalten Krieges waren wir der Illusion der friedlichen Weltordnung nahe wie nie, jetzt bröckelt das seit 10-15 Jahren doch wieder bedenklich.
01.09.2021 13:06 Uhr
Noch ergänzend zu meinem Posting von
01.09.2021 12:16 Uhr:

Gerade auch Smartphone, Internet und interaktive Medien befeuern die Erwartungshaltung, dass immer sofort etwas passiert. Das ist man so gewohnt. Ein Klick und ein Ergebnis ist da. Das kommt meines Erachtens noch hinzu. Die Gewöhnung an die Schnelllebigkeit. Aber wie sagt der Volksmund? "Gut Ding will Weile haben." Damit ist nicht Faulheit oder Bummelei gemeint. Sondern Sorgfalt. Und die ist gerade in so sensiblen Bereichen wie Medizinforschung lebenswichtig.
01.09.2021 15:44 Uhr
Eventuell besteht ein gewisses Misstrauen gegenüber Regierungen seit Adolf Hitler.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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