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Unterscheiden sich "links" und "rechts" letztlich nicht vor allem durch ihr Menschenbild? |
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01.09.2021 10:46 Uhr |
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Zitat:Zitat:Der Rechte hingegen hat meist ein pessimistisches Menschenbild und versucht mit der Schlechtigkeit des Menschen irgendwie umzugehen und diese sozusagen einzuhegen.
Sorry, da komme ich nicht mit. Es verhält sich doch genau umgekehrt. Weil man links glaubt, den Menschen erziehen zu müssen, scheint man mit seiner Natürlichkeit nicht allzu gut klar zu kommen.
Das meinte ich mit "zum Guten formen" auf der linken Seite. Manche Rechte versuchen das aber auch, z.B. durch religiös-moralischen Druck. Das meinte ich mit dem "Einhegen" der Schlechtigkeit.
Der (mehr oder weniger subtile) Zwang ist (war) sowohl auf linker als auch auf rechter Seite ein beliebtes Mittel.
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.09.2021 10:48 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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01.09.2021 10:48 Uhr |
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Es ist auch die Frage, was denn nun rechts ist. Das, was man in Deutschland regelmäßig darunter versteht, hat mit rechts meiner Ansicht nach nicht viel zu tun. |
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01.09.2021 10:51 Uhr |
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Ich sehe keinen großen Unterschied.
Lediglich die Begründungen zur Umerziehung unterscheiden sich oberflächlich.
Sind in letzter Konsequenz aber auch gleich.
Was den Konservativen die „Moral“ ist den Linken die „Gesellschaft“.
Von daher passe ich m.E. auch nicht wirklich in diese plakativen Schemata.
Für mich sind beide Heuchler und verlogen. |
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01.09.2021 10:55 Uhr |
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Ich denke Kategorien von gut und böse spielen für die meisten Menschen eher keine Rolle mehr. Tendenziell mag es aber tatsächlich einige naive Menschen eher auf der Linken und einige Pessimisten eher auf der Rechten geben. Aber selbst das mag sogar zu pauschalisierend sein. |
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01.09.2021 10:59 Uhr |
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Ja, da kann man ansetzen.
Es hat mal jemand gesagt, die Linken betonen die Gemeinsamkeiten und die Rechten die Unterschiede der Menschen.
Bei diesem Spruch stimmt dann auch wieder, was im Hintergrund der Umfrage etwas hinkt und von Libertarian angesprochen wurde: Das Liberale passt nicht so recht in das Schema: Rechts will moralisch erziehen und links glaubt an das Gute ohne sich als Staat einmischen zu müssen.
Aber das ist tatsächlich eher eine amerikanische Sache. Dort gilt, je weiter rechts, desto weniger Staat. Die Linken sind die Volkserzieher, die Rechten die Freiheitsfreunde. Bisher war das in Deutschland nicht so klar. Aber es entwickelt sich leider in diese Richtung, je stärker die Grünen werden. |
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01.09.2021 11:19 Uhr |
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Zitat:Das Liberale passt nicht so recht in das Schema
Das stimmt. Liberale scheinen sich hier auch nicht wirklich untereinander einig zu sein. Die FDP betont gerne ihren Optimismus und ihr positives Menschenbild. Das teilen aber nach meinem Eindruck bei weitem nicht alle Liberale. Einig sind sie sich nur darin, dass weder Staat noch Religion - oder welche Instanz auch immer - Zwang auf die Menschen ausüben sollte.
Zitat:Aber das ist tatsächlich eher eine amerikanische Sache. Dort gilt, je weiter rechts, desto weniger Staat. Die Linken sind die Volkserzieher, die Rechten die Freiheitsfreunde. Bisher war das in Deutschland nicht so klar. Aber es entwickelt sich leider in diese Richtung, je stärker die Grünen werden.
Interessanter Punkt. Mein Eindruck ist auch, dass die politische Rechte in Deutschland in den letzten Jahren immer freiheitlicher wird. Die Mär von der grundsätzlich autoritären Rechten wird immer unglaubwürdiger und scheint mir nur auf einen kleinen Teil zuzutreffen. Wir nähern uns offenbar dem amerikanischen Verständnis an.
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.09.2021 11:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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01.09.2021 11:25 Uhr |
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Das Menschenbild mag eine Rolle spielen. Die "rechten" Parteien, die in Deutschland etwas zu sagen haben, sind aber vor allem Lobby der Reichen. |
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01.09.2021 17:34 Uhr |
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Nein, das denke ich nicht. Auf der rechten gibt es mehr Arschlöcher als auf der linken, aber die Ursachen sind sehr verschieden. Emphatie kann man wiedererlangen, wenn es einmal Bestandteil der Erziehung war.
Es ist noch nicht so lange her, da lief (vermutlich) eine Mutter mit ihrem Kind an mir vorbei. Wahrscheinlich haben sie sich über die neue Klasse des Kindes unterhalten und sie meinte "... bestimmt viele Kanaken, wa?" Es ist unwahrscheinlich das dieses Kind unter den Bedingungen lernt Dinge zu hinterfragen,zu differenzieren. Entweder das Kind übernimmt die Sicht der Eltern oder es kommt zum Bruch und damit zum Selbsthass und somit zur Selbstzerstörung. Beispielsweise durch Fehlentwicklungen. |
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01.09.2021 17:38 Uhr |
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Zitat:Zitat:Der Rechte hingegen hat meist ein pessimistisches Menschenbild und versucht mit der Schlechtigkeit des Menschen irgendwie umzugehen und diese sozusagen einzuhegen.
Sorry, da komme ich nicht mit. Es verhält sich doch genau umgekehrt. Weil man links glaubt, den Menschen erziehen zu müssen, scheint man mit seiner Natürlichkeit nicht allzu gut klar zu kommen.
Waren die Rechten vor den 70ern sozialer oder überhaupt jemals menschlicher? Ich kenne selbst sehr reaktionäre Menschen und die haben immer mehr für Tiere als für Menschen übrig. |
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01.09.2021 20:42 Uhr |
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Die Handhabung der Rechten in der Öffentlichkeit in Deutschland ist dynamisch.
Während man derzeit als Rechter noch in die Naziecke geschoben wird, werden wir im Zeitalter das real existierenden Ökosozialismus als Steam-Punks verschrien sein, welche nichts anderes vorhaben, als das dann angeblich erreichte ökologisch-ökonomische Gleichgewicht zu gefährden. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.09.2021 20:44 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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02.09.2021 00:02 Uhr |
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Es gibt da diesen Film: Highlander II. Den fand ich damals im Kino total beknackt. Aber fuck, wahrscheinlich wirds genau darauf hinauslaufen (im übertragenen Sinne natürlich). |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.09.2021 00:03 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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02.09.2021 07:43 Uhr |
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Die unterscheiden sich nicht, sie richten ihre menschenfeindliche Projektion nur auf den jeweils anderen. |
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02.09.2021 12:05 Uhr |
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@Libertarian
Man kann den Unterschied zwischen Links und Rechts auch weitgehend ohne den moralischen Bezug auf das "Gute im Menschen" definieren. Mich persönlich stört es immer, dass Linken unterstellt wird, sie würden an das "Gute im Menschen" glauben oder dem "Guten zum Sieg verhelfen" wollen.
Ich würde stattdessen sagen, dass die Gesellschaft durch Widersprüche gekennzeichnet ist und durch Prozesse, die eine gesellschaftliche Entwicklung erzwingen. Und zwar unabhängig davon, ob das einzelne Menschen wollen oder nicht wollen.
Linke erkennen diese gesellschaftlichen Entwicklungsprozesse an. Sie stellen fest, dass zum Beispiel die Geschlechterfrage oder die Migration notwendigerweise bei einem gewissen Stand der gesellschaftlichen Entwicklung auftreten, weil sich Menschen, Frauen, Fremde usw. ihrer Stellung in diesem System zunehmend bewußt werden und entsprechend Rechte für sich einfordern.
Es geht Linken also darum, genau dies zu artikulieren und in den Raum der bewußten gesellschaftlichen Auseinandersetzung zu heben.
Rechte hingegen sind der Auffassung, dass diese gesellschaftlichen Entwicklungen gewissermaßen negiert oder verleugnet werden könnten. Frauenrechte sind beispielsweise Kokolores oder eine bloße Verrücktheit, Fremde würden eben nicht dazu gehören und würden aus niederen Motiven hier "einfallen" oder so.
Rechte verleugnen eigentlich objektive gesellschaftliche Widersprüche und möchten die dadurch offenbar werdenden Probleme durch Verbote, Verleugnungen oder durch Verharmlosungen lösen. Oder eben durch aggressives Dagegensteuern.
Ich würde sagen, dass Linke nur insofern an das "Gute" glauben sollten, als dass sie die objektiven Tendenzen gesellschaftlicher Prozesse als Chance sehen. Und zwar in Hinblick auf den Zuwachs an unteilbarer menschlicher Freiheit für Jeden. |
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02.09.2021 12:10 Uhr |
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Ernst Bloch stellte einmal fest, dass man linke Publikationen in der Weimarer Republik daran erkennen konnte, dass die das Wort "Zeit" irgendwo im Motto hatten, während rechte Publikationen sehr oft mit dem "Raum" formulierten.
Man könnte also sagen, dass Linke die Zeit im Sinne umwälzender Prozesse für sich beanspruchen. Während Rechte den Raum als Inbegriff des zu Bewahrenden und des Traditionellen zu besetzen trachten. |
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GRUENE |
IDL |
SII, KSP |
FPi |
CKP, KDP |
UNION |
NIP |
PsA |
LPP |
Volk, Sonstige |
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