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Fragenübersicht Würdest Du sagen, dass das autoritäre Potenzial in der Bevölkerung am Steigen ist?
1 - 7 / 7 Meinungen
13.09.2021 09:15 Uhr
Es kommen 2 Fragen hinzu, die sich für mich ergeben.

Frage a) kommen nicht eher in den Krisenzeiten jene ans Tageslicht, die es eben gibt, aber die sonst schweigend agieren.

Die Coronademos sind von Leuten getragen, die sonst nicht in der Öffentlichkeit auftreten oder sonst eher als militante Randgruppenführer der Vergangenheit (Gottfried Küssel als Demoführer der Gegenwart und Wehrsport und Naziführer der 80er Jahre) bekannt sind oder eben als entglittene Randführen der Gegenwart bekannt sind.

Gibt man jetzt einfach leichter zu, was man denkt. Ist man in Krisen stark, weil mehrere rebellieren?

Frage b) ist eben auch, wie weit diese Leute selbst denken und welche Milieus sie angehören. Was mit Frage a) in Einklang steht. Sind es schweigende in normalen Zeiten oder von sozialen Medien verwirrte einfache Geister, die jedem Schlächter nachlaufen?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.09.2021 09:16 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.09.2021 09:24 Uhr
Das autoritäre Potenzial in der deutschen Bevölkerung ist nach meinem Eindruck konstant hoch - es war nie wirklich niedrig. Die meisten wünschen sich aber eine starke Führung innerhalb demokratischer Strukturen.
13.09.2021 09:42 Uhr
Zitat:
Es kommen 2 Fragen hinzu, die sich für mich ergeben.

Frage a) kommen nicht eher in den Krisenzeiten jene ans Tageslicht, die es eben gibt, aber die sonst schweigend agieren.

Die Coronademos sind von Leuten getragen, die sonst nicht in der Öffentlichkeit auftreten oder sonst eher als militante Randgruppenführer der Vergangenheit (Gottfried Küssel als Demoführer der Gegenwart und Wehrsport und Naziführer der 80er Jahre) bekannt sind oder eben als entglittene Randführen der Gegenwart bekannt sind.

Gibt man jetzt einfach leichter zu, was man denkt. Ist man in Krisen stark, weil mehrere rebellieren?

Das spielt m.E. auf jeden Fall eine Rolle. Ebenso wie die Echoblasen in den sozialen Medien, die eine Wirkungsmacht suggerieren, die real nicht vorhanden ist. Es wird ständig die Zustimmung aus der Bevölkerung überschätzt; man glaubt, "für die Mehrheit" zu sprechen, und wundert sich dann (oder bezeichnet die Umfragen als gefälscht), wenn Umfragen zu dem Ergebnis kommen, dass man eine - teils verschwindende - Minderheit ist, und die radikaleren Aktionen von 95 Prozent der Befragten abgelehnt werden.

Mein Eindruck ist, dass man sich da als so eine Art "Rebellenallianz" inszeniert, die gemeinsam gegen das böse Imperium vorgeht (die Bilder tauchen ja z.T. auch auf auf den Demos). Man hält sich für eine verschworene Truppe, die für "das Gute" kämpft, und jeder ist sein kleiner Luke Skywalker. Hat halt nur nichts mit der Realität zu tun, wenn man sich ansieht, wie die sich intern zerfleischen.

Überhaupt die Bilder, man muss mal schauen, wie da inszeniert wird. Ich erinnere an Bodos Erleuchtungserlebnis in der Badewanne. Was ist da das Vorbild - Archimedes, oder christliche Wassertaufe? Jedenfalls inszeniert man sich als "Erwachte", die es besser wissen als die "Schlafschafe". Das appelliert an ein Verlangen nach einem Überlegenheitsgefühl, dem Wunsch, etwas Besonderes zu sein.

Zitat:
Frage b) ist eben auch, wie weit diese Leute selbst denken und welche Milieus sie angehören. Was mit Frage a) in Einklang steht. Sind es schweigende in normalen Zeiten oder von sozialen Medien verwirrte einfache Geister, die jedem Schlächter nachlaufen?

Bedenklich finde ich vor allem, dass einerseits mehr Demokratie gefordert und angeblich das Grundgesetz verteidigt wird, man dann andererseits aber nach dem Militär ruft (am besten noch nach dem amerikanischen), um die gewählte Regierung zu stürzen, und eine neue Verfassung haben will. Das passt halt alles nicht zusammen und spricht auch nicht dafür, dass es da grundsätzlich gegen Autoritäten geht - es sind halt nur grade die falschen an der Regierung.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.09.2021 09:45 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.09.2021 09:52 Uhr
Ich bitte das nicht als Beleidigung zu verstehen, die Frage empfinde ich aber dennoch als sprachlich recht umständlich gestellt ("am Steigen").

Zur Sache würde ich eher sagen, dass in solchen Zeiten das Potenzial von Extremen zunimmt und diese haben einen häufig stark autoritären Zug.
13.09.2021 10:45 Uhr
Ich würde das nicht nur an der Frage Demokratie oder Diktatur festmachen, sondern auch an der zunehmenden Einschränkung der Meinungsfreiheit und wie das von der Bevölkerung (bzw. großen Teilen) mindestens hingenommen wird. Das wäre gewissermaßen eine Zustimmung zur Autorität bereits unterhalb der Frage Demokratie oder Diktatur.
13.09.2021 17:59 Uhr
Die im Hintergrund genannten Zahlen zeigen, dass Zuwanderung für die meisten Bürger ein wichtigeres, emotional geladeneres Thema ist als die Regulierung der Finanzmärkte oder die Pandemiebekämpfung. Daraus kann man nicht unbedingt auf eine ansteigende autoritäre Gesinnung schließen. Wäre die Flüchtlingskrise vor 20 Jahren gewesen, wäre mindestens genauso emotional und teilweise autoritär argumentiert worden.
14.09.2021 00:17 Uhr
Es war ganz offensichtlich nie weg. In 76 Jahren nichts gelernt.
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